![Das Modell ist realitätsfern.]()
Weiden/Neustadt. Eine Stunde länger schlafen: Vor allem für Oberstufenschüler ist das ein Traum. Für die Gymnasiasten der Region bleibt es das, sagen die Schulleiter. Erst zur zweiten Stunde in die Schule zu kommen, ist in Alsdorf bei Aachen kein Problem. Dort können die Schüler der Oberstufe frei wählen: Wollen sie normal oder eine Stunde später anfangen?Das Gymnasium führte als erstes in Deutschland die Gleitzeit ein. Damit reagierten die Alsdorfer auf wissenschaftliche Studien. Die besagen, dass die biologische Uhr bei Jugendlichen anders tickt. Wenn der Unterricht um 8 Uhr beginnt, müssten die Schüler genau dann in die Schule, wenn sie biologisch noch im Tiefschlaf seien, sagt Chronobiologe Till Roenneberg.Dr. Knut Thielsen, Schulleiter am Gymnasium Eschenbach, findet es gut, wenn man den Bio-Rhythmus berücksichtigt. Aber: "Das Modell ist realitätsfern." Es sei gut gemeint, habe jedoch einige Mängel. Er halte nichts von den Ergebnissen der Studien. Es sei richtig, dass die Schüler sich in der Früh schwer täten. "Aber warum sollen nur Oberstufenschüler Probleme mit der frühen Anfangszeit haben?" Thielsen denkt auch an Sekretärinnen und Lehrer."Den Kleinen, den armen Zwergen, geht es noch viel schlimmer", sagt der Rektor. Am Alsdorfer Modell sei "schon etwas Wahres dran". Man müsse jedoch "ein bisserl systematischer denken", Diese Art der Gleitzeit sei "schulorganisatorisch nicht machbar." Ein späterer Unterrichtsbeginn bedeutet ein späteres Unterrichtsende, "das wollen die Schüler und Eltern dann auch nicht."Darüber hinaus habe es viele Konsequenzen: "Was ist mit den Eltern, die früh zur Arbeit müssen? Wer macht den Kindern dann das Frühstück? Was ist mit den Schulbussen? Fahren die dann zweimal täglich in der Früh?" Thielsen hält einen späteren Unterrichtsbeginn durchaus für möglich. Der müsse dann für alle Schüler gelten und es müsste flächendeckend geschehen. "Insellösungen bringen überhaupt nichts."Am...