![Eine vergessene Panzermine von der Befestigungsanlage des Volkssturms, die hier, wo früher das Kalvarienberg-Kreuz stand, den amerikanischen Vormarsch stoppen sollte, zerriss die zwei Ochsen, die vor einen Pflug gespannt waren. Glück hatte dagegen der Bauer: Er trug nur einige Schrammen davon. Bild: gpa]()
Panzersperre und 16 Minen waren im April 1945 die Mittel, mit denen Volkssturmmänner den amerikanischen Vormarsch auf Eschenbach stoppen wollten. Zwei Ochsen wurden die Opfer des erfolglosen Unternehmens.Interessant sind Berichte über das, was in der Rußweiherstadt kurz vor dem Ende des "Tausendjährigen Reichs" passierte. Schlimm hätte die Geschichte enden können, von der als Zeitzeuge Hans Wöhrl erzählt. Der ehemalige Stadtförster war mit knapp 18 Jahren zur Wehrmacht einberufen worden und beim Kampf um die Festung Eilenberg bei Leipzig schwer verwundet worden.Der Entlassung aus einem Lazarett folgte eine wahre Odyssee. Über Herleshausen, Fulda und ein Notlazarett in Schlüchtern erreichte Hans Wöhrl am 11. November 1945 endlich seine Heimat. Dort hörte er später von seinem Vater vom Tod der Ochsen des Nachbarn wegen einer vergessenen Panzermine. Minen als Verstärkung Der zweite Weltkrieg ging dem Ende entgegen, die Leitung des Volkssturms erwartete die vorrückenden amerikanischen Einheiten aus Richtung Speinshart, ließ deshalb am Kalvarienberg eine Panzersperre - mit Stammholzteilen verstärkt - errichten. Um den Effekt dieses Bollwerks zu erhöhen, wurden noch 16 Panzerminen eingegraben. Reste einer Kompanie mussten die teuflischen Minen einbauen. Ihr Hauptmann Max Schleicher aus Tremmersdorf war ein Verwandter Wöhrls, der von einem Einsatz an der "Brücke von Remagen" nach Grafenwöhr verlegt worden war.Am 19. April 1945 näherten sich starke amerikanische Einheiten aus Richtung Speinshart, gingen zwischen Höfen und Eschenbach mit Panzern und Artillerie in Stellung und gaben drei Warnschüsse ab. Karl Emmerling, ein Nachbar von Hans Wöhrl, wurde dabei schwerverletzt und starb am 8. August 1945.Angesichts des drohenden Unheils gingen einige beherzte Männer, angeführt vom damaligen Stadtpfarrer Augustin Maierhofer sowie dem späteren Bürgermeister Josef Ficker, mit einer weißen Fahne den...