![So sieht eine Trinkwasser-Quelle nach der Sanierung und Rodung aus: Die kahlgeschlagene (und umzäunte) Fläche erhöhte sich hier am östlichen Fahrenberg von 1700 auf 8684 Quadratmeter. Bilder: cf (2)]()
Eigentlich schützt der Wald das Trinkwasser. Diese Erkenntnis gilt aber nur eingeschränkt. Auf die Fassungsbereiche von Quellen kommt eine Art Kahlschlag zu. Die Wasserwirtschaft spricht davon, "die Oberfläche von Bäumen freizuhalten". Betroffen sind selbst markante touristische "Magnete" wie die Silberhütte und der Fahrenberg.Flossenbürg/Schnaittenbach. Rund 50 Hektar (500 000 Quadratmeter) Wald im Einzugsgebiets des Forstbetriebs Flossenbürg (Kreis Neustadt/WN) sind nach Auskunft von Leiter Stefan Bösl durch Rodung bedroht: darunter 10 Hektar im Sport- und Freizeitzentrum Silberhütte am bayerisch-böhmischen Grenzkamm und mindestens 7,5 Hektar an der Westseite des Fahrenbergs. "Mir tut's sehr leid um den Wald", sagt Bösl.Sein Kollege Reinhard Lenz, Leiter des Forstbetriebs in Schnaittenbach (Kreis Amberg-Sulzbach), wird - kurz vor seiner Pensionierung - recht deutlich: "Ich habe keinerlei Verständnis für diesen Eingriff - und will ihn auch nicht verstehen." Schließlich stelle ein naturnaher, stabiler Wald den besten Schutz für das Trinkwasser dar. "Der Kahlschlag mit Entfernung der Wurzelstöcke zerstört das Bodenleben auf mindestens eineinhalb Meter Tiefe völlig." Lenz spricht hier von einem "seltsamen Verständnis".Das für die mittlere und nördliche Oberpfalz zuständige Wasserwirtschaftsamt (WWA) Weiden kann die "plötzliche Bestürzung" der Staatsforsten nicht nachvollziehen und verweist auf die seit 1979 geltenden Bestimmungen der Trinkwasserverordnung und das daraus abgeleitete Regelwerk: Danach sind "Bäume und Sträucher innerhalb des Fassungsbereichs zu entfernen".Grundsätzlich sollten die Wasserversorgungs-Unternehmen (in der Regel die Kommunen) die Schutz-Zone I "frei von Bäumen halten" und umzäunen. Im Fokus der "beratenden" Fachbehörde stehen dabei besonders die "oberflächennahen Trinkwasser-Quellen", betont Helmut Jahn (Grundwasserschutz/Wasserversorgung). Bei Tiefbrunnen hingegen seien Bäume "nicht so tragisch":...