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Von „rotem“ und „weißem“ Bier

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Bottiche, Fässer und jede Menge alter Handwerksutensilien zeugen im Nußstein-Anwesen vom Leben früherer Tage. In den historischen Räumen wurde früher Bier gebraut, aber auch Brot gebacken und Mehl gehandelt.

	Bilder: ü (2) Ein Zoiglstern an der Hausfassade, Bier-Bottiche und -fässer am und im Nußstein-Anwesen geben Zeugnis von den Hausbrauereien und vom Zoiglbier vergangener Tage. Damit ist es allerdings schon lange vorbei. Stattdessen wird in den historischen Räumen, in denen früher Bier gebraut und Brot hergestellt sowie Mehl gehandelt wurde, gefeiert.Heute, Samstag, ab 20 Uhr steigt im Nußstein-Anwesen ein Zoiglbier-Abend. Der Kulturkreis bietet dabei Zoiglbier aus der Krawandorfer-Brauerei sowie Brotzeiten an. Zur Unterhaltung spielt die "Neisteder Zoiglmusi" auf. Einlass ist bereits ab 18 Uhr; die Räume können beheizt werden. Anlass für die Veranstaltung ist das Jubiläum "500 Jahre Bayerisches Reinheitsgebot".Die Marktgemeinde hat eine interessante Braugeschichte aufzuweisen. Der in Kirchenthumbach geborene und aufgewachsene Pfarrer Paulinus Fröhlich berichtete 1951 in seinem Buch "Kirchenthumbach" im Kapitel über das "Bräu- und Malzhaus" darüber:"Die Bierbereitung ging ursprünglich wohl allgemein mit dem Brotbacken Hand in Hand. Vor allem die Mühle diente zugleich als Backhaus und Brauhaus. Das Malz wurde in der Mühle geschrotet und im Backofen gedörrt; die Brauerei wiederum lieferte die Hefe für die Bäckerei. Die alten Würz- und Erhaltungsmittel (Harz und Gagelkraut) wurden etwa seit dem achten Jahrhundert (...) durch den Hopfen ersetzt." Wechsel im 17. Jahrhundert Bis weit in das Mittelalter hinein sei das Bier in den Haushalten hergestellt worden. Erst als Klöster und Spitäler dabei "mit sichtlichem Erfolg" Brauanlagen benützten, seien auch die Gemeinden daran gegangen, "öffentliche Brauhäuser zur Selbstherstellung des Bieres zu errichten"."In Thumbach hat man um 1646 noch zumeist Wein getrunken", schrieb Fröhlich. "Doch hatte um die gleiche Zeit auch das Thumbacher Bier sich bereits ein großes Feld erobert, sonst hätten die Bürger des Marktes nicht sofort nach dem 30-Jährigen Krieg trotz aller...

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