![Kurzärmelig und in kurzen Hosen, aber mit Käppi und Sonnenbrille: Das Wetter am Wochenende war fast schon zu warm für eine Wallfahrt. Aber Gelübde ist Gelübde. Und so machten sich über 120 Pilger mit ihren Anliegen auf den beschwerlichem Weg nach Gößweinstein - und kehrten am Sonntagnachmittag nach 80 Kilometern erschöpft und zugleich zufrieden zurück. Bild: rfü]()
Über 40 Kilometer lang ist die Strecke von Kirchenthumbach zur berühmten Gnadenstätte nach Gößweinstein. In diesem Jahr nahmen 126 Pilger am Dreifaltigkeitswochenende den beschwerlichen Weg auf sich - bei sommerlichem, fast schon zu warmem Wetter. Als Wallfahrtsführer fungierte wiederum Josef Schreglmann.Den insgesamt mehr als 80 Kilometer langen Marsch nach Gößweinstein und zurück machten auch einige Musiker der Blaskapelle mit. Für die medizinische Versorgung der Pilger war die Rotkreuzgemeinschaft zuständig.Am Sonntag um 4.30 Uhr feierten die Kirchenthumbacher in der Basilika zur Heiligsten Dreifaltigkeit zusammen mit den Wallfahrern aus Eschenbach einen Gottesdienst. Am Altar standen Dekan Thomas Jeschner und Pater Dr. Benedikt Röder. Danach wurde der Rückmarsch angetreten. 116 "Waller" waren auf dem Heimweg dabei.Am Nachmittag erwartete Pater Benedikt in Burggrub die Pilger und begleitete sie zur Pfarrkirche. Singend und betend zog die Gruppe in den Ort ein, wo sich viele weitere Gläubige der Prozession anschlossen. Mit dem Segen und dem Dank des Geistlichen an die Teilnehmer sowie dem Lied "Großer Gott, wir loben dich" endete die Wallfahrt, die traditionell zum Dreifaltigkeitssonntag stattfindet - heuer zum 362. Mal.Überlieferungen nach pilgerte die Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt erstmals im Jahr 1654 nach Gößweinstein. Zurückzuführen ist die Wallfahrt auf ein Gelübde der Kirchenthumbacher, die in ihrer Not die Heiligste Dreifaltigkeit angerufen hatten und auch erhört wurden. Um 1600, als die Pest flächendeckend ausbrach, versprachen sie, alljährlich am Dreifaltigkeitssonntag nach Gößweinstein zu pilgern, wenn sie nur dem "Schwarzen Tod" entrinnen. Landauf, landab herrschte damals die Beulen- und Lungenpest, die ein Viertel der Bevölkerung hinwegraffte.