![Die Panzersperre wird zur tragenden Basis, zum Landeplatz für den gläsernen Botschafter des Lichts, der Hoffnung und des Friedens. Der Betonklotz mutiert zur Bühne und der Himmel zur Leinwand.]()
Unzählige Male klettert Erwin Otte auf das Gerüst, spricht mit Handwerkern, begrüßt die Vertreter der Bundeswehr und hält Small Talk mit Norbert Neugirg. Als Arbeiter am Donnerstag kurz vor 11 Uhr den dritten Flügel des Friedensengels anschrauben, schnauft er erst einmal durch: "Ich bin begeistert und erleichtert zugleich."Seine Skulptur steht nun da, wo sie hinsollte: auf der Panzersperre, einem Relikt aus dem Kalten Krieg. Der hässliche, etwa sechs Meter hohe Betonklotz fristet seit 1983 sein Dasein neben der Eisenbahnunterführung von Windischeschenbach nach Neuhaus. Falls einst feindliche Panzer des Warschauer Paktes auf die Stadt zugerollt wären, hätte man den Klotz zum Schutz quergelegen können. Stabsfeldwebel Andreas Götz aus Amberg muss schmunzeln: "Ein kleiner Schützenpanzer wäre durch die Unterführung vielleicht durchgekommen." Als Wallmeister ist er für die Anlagen zuständig, die damals zur Abwehr errichtet worden waren.Am Donnerstag bleibt ihm nur die Rolle des Beobachters. Denn nachdem das Kunstwerk montiert ist, geht die Panzersperre in den Besitz der Stadt über. "Bundeswehr, Bahn und Stadt haben dafür einen Vertrag geschlossen", erklärt Geschäftsführer Wolfgang Walberer. "Das heißt, solange der Friedensengel hier steht, übernimmt die Stadt die Verkehrssicherungspflicht." Metallplatte zuerst Die ersten, die sich am Morgen auf der Panzersperre tummeln, sind Mitarbeiter der Metallbaufirma Götzl. Sie verankern den Sockel für den Engel. Unten auf der Straße steht der Kran der Firma Rank, der die Flügel sicher nach oben transportieren wird. Auch Yul Regler von der gleichnamigen Druckerei in Altenstadt/WN beobachtet das Geschehen. Seine Hightech-Druckmaschinen zauberten die rote Maserung auf die Flügel. Noch sind die rubinroten Scheiben auf dem Lastwagen der Firma Kirchmann verankert. Das Team des Glasbauunternehmens richtet schon die Saugvorrichtungen her, mit denen die Flügel nach oben transportiert...