![]()
Das Faurecia-Schicksal bewegt. Das zeigte der Aktionstag am Mittwoch vor dem Werkstor in Trabitz. Es zeigte sich aber auch, dass die Möglichkeiten von Arbeitnehmern und Politik begrenzt sind.Betriebsrat und IG Metall wollten ein Zeichen der Solidarität mit dem Faurecia-Standort - und sie wurden nicht enttäuscht: Bürgermeister beinahe aller Nachbargemeinden, Landrat, Landes- und Bundespolitiker, Kollegen aus Nachbarbetrieben, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und die beiden Pfarrer aus Pressath: Alle zeigten Solidarität mit den Faurecianern, die am 22. April erfuhren, dass ihr Werk zum Jahresende schließt. Rund 200 Menschen waren zur Protestveranstaltung um 5 vor 12 ans Tor gekommen. "Im Betrieb ist kein einziger Arbeitnehmer mehr", verkündete Betriebsratsvorsitzender Karl Boemmel zufrieden. Was wird aus dem Gelände Abgesehen vom Zusammenhalt bot der Mittwoch wenig gute Nachrichten: "Die Schließung ist unumkehrbar", machte IG-Metall-Bevollmächtigter Udo Fechtner klar. Im Preißacher Schützenheim ging es anschließend auch schon um die Nachfolgenutzung fürs Firmengelände. Boemmel wies auf die Altlasten im Boden hin und warnte, den Konzern aus der Verantwortung zu lassen.Noch unsicherer als fürs Gelände scheint die Zukunft der Menschen. So viele Mitarbeiter einzugliedern, dauere mindestens fünf Jahre, habe er bei der Arbeitsagentur erfahren, so Boemmel, "es sei denn, wir werden alle Altenpfleger oder Putzhilfen". Selbst wenn es neue Stellen im Beruf gibt: "Wir werden nach Tarif bezahlt, in der Region tun dies nicht viele Firmen." Auf 1000 bis 1500 Euro weniger Bruttolohn müssten die Kollegen sich einstellen.Die besten Aussichten haben die Azubis, Faurecia habe Entgegenkommen angedeutet. Boemmel möchte erreichen, dass der Betrieb etwas drauflegt, wenn sich der Arbeitsweg verlängert oder die Azubis eine eigene Wohnung brauchen. Schwerer werden die Verhandlungen...