![Schnell zurück. Burschen aus Weiherhammer trugen die Spitze des Manteler Baums wieder in den Stodl: Sie hatten die Brauchtumsregeln nicht exakt beachtet. Bild: sei]()
Flossenbürg/Weiherhammer. Einfach einen Baum stehlen und auslösen lassen - das war gestern. Kompliziert wurde es in den vergangenen Tagen im Kreis Neustadt/WN. Zwei Vereine aus Floß, der Burschenverein und der Cylinderclub, rückten am Bauhof des benachbarten Flossenbürg an und entführten den dort gelagerten Maibaum. Die Freude über den Coup währte bei den Floßern aber nur kurz.Denn Burschen aus Grafenreuth wiederum holten sich in Floß den in Flossenbürg gestohlenen Baum. Entsprechend schwierig waren die Verhandlungen. Das von den Flossenbürgern bezahlte Lösegeld von 200 Euro mussten die Floßer geradewegs an die Grafenreuther durchreichen. Schließlich hatten die den Baum. Die Grafenreuhter Burschen aber zeigten sich generös und spendeten das Geld für Helfer vor Ort. Die beiden anderen Vereine steuerten 1000 Euro für die Kinderkrebshilfe Oberpfalz Nord bei. Gaudi für eine guten Zweck. Fast ein Fall für den Staatsanwalt wäre der Diebstahl einer Baumspitze im Haidenaabtal geworden: Burschen aus Weiherhammer hatten sich in alter Tradition einer liebevoll gepflegten Abneigung auf den Weg nach Mantel gemacht, um dort aus einer Scheune eine Baumspitze zu holen. Das Ganze unter Anwendung von Gewalt - ein Schloss musste dran glauben. Weil allerdings der Teil-Diebstahl eines Baumes - in diesem Falle der Spitze - und Sachbeschädigung nicht unbedingt der Tradition entsprechen, protestierte Mantel aufs Schärfste und drohte mit Anzeige. Weiherhammer reagierte umgehend: Die Burschen brachten nicht nur die Spitze samt Rohrhalterung zurück, sondern auch gleich ein neues Schloss. Verflixt und zugesperrt.